– Spenden und eine ansehnliche Erbschaft machten es möglich, dass der Sozialdienst Gilching finanziell noch relativ gut dasteht. Generell aber reichen die gesetzlichen Pflegesätze nicht aus, kostendeckend zu arbeiten, erklärt Vorstand Thomas Müller.
Um außerdem ausreichend Pflegekräfte zu finden, gibt es neu für Mitarbeiter im Außendienst das so genannten „Job-Rad“.
Leni Lehmann

Gilching – Spenden und eine ansehnliche Erbschaft machten es möglich, dass der Sozialdienst Gilching finanziell noch relativ gut dasteht. Generell aber reichen die gesetzlichen Pflegesätze nicht aus, kostendeckend zu arbeiten, erklärt Vorstand Thomas Müller. Um außerdem ausreichend Pflegekräfte zu finden, gibt es neu für Mitarbeiter im Außendienst das so genannten „Job-Rad“.

„Ich weiß von Nachbarschaftshilfen oder auch Sozialdiensten, die angesichts der im September vor zwei Jahren eingeführten Tariftreuepflicht gewaltig in die Schieflage gekommen sind und auf Zuschüsse durch die Gemeinde angewiesen waren“, kritisiert Müller die von der Regierung erlassenen Auflage. „Es ist zwar absolut wünschenswert, dass unsere Pflegekräfte ordentlich verdienen, was Sinn des Tariftreue-Gesetzes ist. Man hat aber leider vergessen, die Pflegesätze für uns Dienstleister anzupassen. Nur durch eine große Erbschaft und durch Spenden war es uns in dieser schwierigen Zeit möglich, eine vernünftige betriebswirtschaftlich Führung unseres Hauses zu gewährleisten.“

Hoffnung setzt Müller jetzt in eine versprochene Anpassung, die zum 1. April dieses Jahres in Kraft treten soll. “Voraussichtlich können wir dann mit den Pflegekassen kostendeckend abrechnen. Bleibt nur abzuwarten, ob es tatsächlich etwas bringt.“  Zumal der Sozialdienst auch viele klassische wie auch gesellschaftliche Dienstleistungen übernimmt, „dessen Aufwand sich zwar nicht rechnet, die aber im Sinne unserer Bürger und auch für den Zusammenhalt des sozialen Lebens nicht vernachlässigt werden dürfen“. Darunter fallen unter anderem die Fahrten zum Arzt sowie regelmäßige Veranstaltungen innerhalb des Hauses. Beliebt sei beispielsweise der Montagstreff, der jeweils am Montag von 14.30 bis 16.30 Uhr im Andechser Café stattfindet. Anmeldung sind nicht notwendig. Aber auch der monatliche Mittagstisch erfreut sich großen Andrangs, betont Müller. „Für zehn Euro gibt es da ein Dreigänge-Menü inklusive Nachspeise. Als gelegentlicher Tester dieses Angebotes kann ich nur sagen, sehr, sehr lecker.“

Derzeit zählt der Sozialdienst Gilching 75 Mitarbeiter, vorwiegend Frauen aus dem Pflegebereich. Während eine Fachkraft eine dreijährige Ausbildung nachweisen muss, gibt es viele Aufgaben, die angelernte Pflegekräfte übernehmen können, erklärt Müller. “Wer Lust zur Pflege hat, viel Empathie und eine Portion Humor mitbringt, ist herzlich Willkommen.“ Wobei Bewerber aus allen Berufen erwünscht seien. „Wir lernen jeden an und zeigen auch, worauf es bei den diversen Aufgaben ankommt.“

Als Anreiz für Pflegekräfte gibt es außerdem neu ein eigenes „Job-Rad“. „Es werden Leasing-Verträge auf drei Jahre abgeschlossen, die wir bis zu 75 Prozent sponsern. Die Kosten dieser E-Bike liegen bei 4000 Euro. Das trägt nicht nur zur Schonung der Umwelt, sondern auch zur Mitarbeiter-Bindung bei.“ Die ersten zwei sportlichen Pflegekräfte, die mit eigenem Job-Rad durch Gilching radeln, sind Henning Krohn, er kam bereits 2006 als Zivi zum Sozialdienst, sowie Davut Topuz, der seit acht Jahren mit dabei ist.

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