
Germering - Die kuriosesten Vorfälle spielen nicht immer im Film sondern ereignen sich oft auch im wirklichen Leben, so wie gestern gegen 16.45 Uhr in einer Germeringer Buchhandlung. Dort hielt sich zu diesem Zeitpunkt ein 34-jähriger Mann aus Berlin im Verkaufsraum der Buchhandlung auf, dessen Blick in der Folge nach eigener Aussage „rein zufällig“ an einer im Büro abgestellten Tasche haften blieb. In dieser befanden sich ganz zufällig auch die Tageseinnahmen des Geschäfts. In der Annahme, die Gelegenheit sei günstig, ging der dreiste polizeibekannte Mann einfach in das Büro und nahm die Geldscheine in Höhe von rund 7500 Euro blitzschnell aus der besagten Tasche heraus. Anschließend stopfte er die Scheine allesamt in eine mitgebrachte Mütze, die er wiederum in seiner Hose verschwinden ließ, während er im Vollsprint die Flucht aus dem Geschäft ergriff. Obwohl mehrere Passanten sofort die Verfolgung des Diebes aufnahmen, konnte ihm keiner dauerhaft folgen, so dass er zunächst unbehelligt das Weite suchen konnte.
Aber das Glück war ihm nicht lange hold, denn auf seiner Flucht hatte er dummerweise seinen Ausweis verloren. Da der Wiedererkennungswert auf dem Foto des verlorenen Dokuments sehr hoch war, stand die Identität des zunächst unbekannten Täters sehr schnell fest. Die polizeilichen Recherchen ergaben zudem, dass der eigentlich in Berlin wohnhafte türkische Staatsbürger in Gilching über einen Nebenwohnsitz verfügt. Dort erwarteten Germeringer Zivilbeamte den geflüchteten Dieb im Anschluss vor seiner Wohnung. Der heimkehrende Täter agierte jedoch äußerst vorsichtig, er roch den Braten und ergriff erneut die Flucht. Dieses Mal jedoch konnte er von den „spurtstarken“ Zivilbeamten eingeholt und festgenommen werden. Bei seiner anschließenden Durchsuchung konnten neben der vollständigen Tatbeute auch noch einige Gramm Marihuana aufgefunden werden, was dem Mann noch eine entsprechende Anzeige nach dem Betäubungsmittelgesetz bescherte. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er von der Germeringer Inspektion wieder entlassen.