Fürstenfeldbruck - Das Präventionsprojekt „Opstapje“ feiert im Landkreis Fürstenfeldbruck sein 15-Jähriges Bestehen. In diesem Jahr findet ein Namenswechsel statt: Opstapje wird in „e:du – Eltern und du“ unbenannt.
In einer Pressekonferenz gaben nach der Begrüßung durch die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler Susanne Schwarz und Monika Prommer, beide von Anfang an Koordinatorinnen von Opstapje, einen kurzen Rückblick über die Hochs und Tiefs der vergangenen 15 Jahre. Viel ist in diesen 15 Jahren passiert: Anfangs durften nur Kinder ab 1,5 Jahren am Programm teilnehmen. Ab 2015 wurde mit dem Angebot „Opstapje Baby“ auch schon kleinen Kindern ab sechs Monaten die Teilnahme ermöglicht. Waren es am Anfang insgesamt ca. 40 Familien, die wöchentlich lfd. unterstützt werden konnten, sind es derzeit bei jedem der beiden Träger – dem Diakonischen Werk Fürstenfeldbruck und dem Sozialdienst Germering e. V. – zwischen 48 und 52 Familien, also ins-gesamt rund 100 Familien.
Immer wieder galt es in dieser Zeit mit Veränderungen umzugehen, sei es nach der großen Flüchtlingskrise 2015/2016 oder durch die Notwendigkeit, sich während der Corona-Pandemie auf völlig neue Gegebenheiten einzustellen. Auch war am Anfang noch nicht abzusehen, wie international die Familien, die das Programm in Anspruch nehmen, sein würden: In 2022 kamen die teilnehmenden Eltern aus 53 Nationen.
Das präventive Spielprogramm unterstützt Eltern, Alleinerziehende oder Familien mit Migrationserfahrungen bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder. Opstapje fördert die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder und erhöht ihre Chancen zur Partizipation an Bildung. Es ermöglicht den Kindern neue Lernerfahrungen und stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Opstapje gehört zur Primärprävention, setzt also an, bevor Defizite entstanden sind. Wöchentliche Hausbesuche bei den Familien und regelmäßige Gruppentreffen unter pädagogischer Leitung sind die Hauptsäulen des Programms, das 2008 im Landkreis eingeführt wurde. Bei der Pressekonferenz berichtete eine der Hausbesucherinnen von ihrem Alltag bei den Familien.
Das damals noch weitgehend unbekannte Spiel- und Lernprogramm für Kinder aus Familien in schwierigen Lebensphasen ist heutzutage aus dem Unterstützungsangebot für Familien im Landkreis nicht mehr wegzudenken. Der Landkreis unterstützt das Präventionsprojekt durch die Übernahme der Kosten von monatlich ca.345 Euro pro Familie aus dem Jugendhilfehaushalt. Mitarbeitende des Amtes für Jugend und Fami-lie machen Eltern auf das Angebot aufmerksam und vermitteln bei Bedarf den Kontakt zu Opstapje (E:du). Träger des Projektes sind der Sozialdienst Germering und das Diakonische Werk Fürstenfeldbruck.