Ab September sind wieder überall in Parks und Gärten Igelkinder unterwegs. Meist im August geboren, gehen sie nun auf erste Streifzüge ohne ihre Mutter. Doch die Jungtiere sind noch unerfahren und geraten häufiger in gefährliche Situationen als erwachsene Tiere. Die BN-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck gibt Tipps, wie man den Igelkindern helfen kann.
Ab September sind wieder überall in Parks und Gärten Igelkinder unterwegs. Meist im August geboren, gehen sie nun auf erste Streifzüge ohne ihre Mutter.
Martina Gehret

Landkreis – Ab September sind wieder überall in Parks und Gärten Igelkinder unterwegs. Meist im August geboren, gehen sie nun auf erste Streifzüge ohne ihre Mutter. Doch die Jungtiere sind noch unerfahren und geraten häufiger in gefährliche Situationen als erwachsene Tiere. Die BN-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck gibt Tipps, wie man den Igelkindern helfen kann.

Die ersten kleinen Schritte

Nach durchschnittlich 35 Tagen Tragzeit bringen die Muttertiere vier bis sechs Igelkinder zur Welt. Die meisten im August, viele auch noch im September. Junge Igel sind typische Nesthocker, ihre Augen und Ohren sind nach der Geburt noch zwei Wochen lang geschlossen. Bis ungefähr zum 24. Lebenstag bleiben sie ausschließlich im Nest und werden dort gesäugt, nach drei Wochen bekommen sie Milchzähnchen. Dann verlassen sie erstmals ihren Geburtsort und erkunden die nähere Umgebung: Jetzt müssen sie lernen, was essbar ist und was nicht, und zwar ohne Igelmutter.

„Während der Aufzucht haben Igelmütter riesigen Hunger und suchen in einem viel weiteren Umkreis nach Futter als ihre Sprösslinge. Die Igelkinder werden also – je nach Alter – eine gewisse Zeit alleine gelassen. Spätestens in der Morgendämmerung trifft sich die Igelfamilie dann wieder im Nest“, erklärt Eugenie Scherb von der BN-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck. 40 Tage lang werden die Jungtiere gesäugt, erst nach sechs Wochen trennt sich der Familienverband und die Mutter geht wieder eigene Wege. Je nach Wetter und individueller Selbstständigkeit bleiben die Geschwister noch einige Zeit zusammen – dann gehen auch sie getrennte Wege und müssen sich allein zurechtfinden.

Wann brauchen Igelkinder Hilfe?

Doch woran erkennt man, dass ein Igelkind Hilfe braucht? „Tagsüber kriechen Igelsäuglinge nur aus dem Nest, wenn die Mutter nicht da ist, also nach ihrem nächtlichen Beutezug nicht zurückkehrt, und sie schon längere Zeit nicht mehr gesäugt wurden – nur dann brauchen sie Hilfe“, so Scherb. Nachts allein unterwegs zu sein ist für gesunde Jungigel dagegen ganz normal.

Tipps für igelfreundliche Gärten

Deshalb sind alle Gartenbesitzer gefragt, ihren Garten igelfreundlich zu gestalten und mögliche Gefahrenquellen zu entschärfen. „Bitte keinesfalls mit Motorsensen unter Hecken mähen, ohne diese vorher zu kontrollieren. Und ganz wichtig: Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten. Ihre Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel, wenn sich die Kleinen zusammenrollen werden sie überfahren und häufig verstümmelt oder getötet“, bedauert die Naturschützerin. „Und auch Kellerschächte können für Igelkinder zur Falle werden. Daher: Bitte abdecken.“

Auch Autofahrer sollten in diesen Tagen besonders wachsam sein, da viele Igel auf der Straße unterwegs sind. „Die zunehmende Verdichtung des städtischen Lebensraums und die Undurchlässigkeit vieler Gartenzäune zwingt die Igel auf die Straße“, weiß Eugenie Scherb. Der BUND Naturschutz rät deshalb dazu, Igeldurchgänge von einem Garten zum nächsten anzulegen. Oder besser gleich ein mindestens 10x10 cm großes Loch in den Gartenzaun zu schneiden.

Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Beliebte Jagdgebiete sind Stauden- und Kräuterbeete sowie Grünflächen mit Wildblumen. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.      red

Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Günzlhofen - Politische Bildung steht schon lange auf dem Lehrplan der Montessori-Schule Günzlhofen und so war Anfang Februar Benjamin Miskowitsch, Landtagsabgeordneter der CSU, zu Besuch, um zwei Unterrichtsstunden in der 9. und 10. Klasse zu übernehmen.

Fürstenfeldbruck – Mit Bravour hat Sophia Siegle die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten im Landratsamt Fürstenfeldbruck abgeschlossen. Dank ihrer hervorragenden Leistung erreichte die 20-Jährige bei der Abschlussprüfung im November 2024 bayernweit den ersten Platz aller Teilnehmer.

Olching – Aufgrund nicht mehr gegebener Verkehrssicherheit von überwiegend absterbenden Eschen (Fraxinus excelsior) müssen laut der Stadt Olching derzeit dringende Baumfällarbeiten an folgenden Standorten zeitnah durchgeführt werden: im Bereich rechtes Mühlbachufer nordöstlich Heinrich-Nicolaus-Straße; Dauer bis ca. 21. Februar.

Landkreis – Mit zunehmender Tageslänge und mit milden Nacht Temperaturen hat jetzt die Amphibienwanderung begonnen. Die Frösche, Kröten und Molche ziehen zu den Laichgewässern. Auf ihrem meist nächtlichen Weg müssen die Tiere oft Straßen überqueren.

Olching – Im Rahmen der Initiative „1000 Schulen für unsere Welt“ engagiert sich die Kolpingfamilie Olching in der Kenyanischen Stadt Eldoret. Ursprünglich sollte die Schule in Githunguri, nahe Nairobi, gebaut werden. Dort habe es jedoch Probleme mit dem Grundstück gegeben. Von den Olchingern wurde bereits eine Schule in Bomongo (im Kongo) fertiggestellt.

Fürstenfeldbruck – Im Kalender des Bären ist eine Gans abgebildet. Irgendwie logisch, denn der Bär liebt ja bekanntlich Gänse. Das Bilderbuch „Der Bär liebt Gänse und der Fuchs auch“ von Kai Würbis, stand diesmal im Mittelpunkt der gemeinsamen Bildungsreihe von Turmgeflüster e.V. und der Solidargemeinschaft BRUCKER LAND e.V.

Mammendorf – Beim Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM) haben im September vorigen Jahres die neuen Auszubildenden Oleksandr (Fachinformatiker für Systemintegration) und Yehor (Industrieelektriker für Geräte und Systeme) ihre Ausbildung begonnen. Beide sind aus der Ukraine geflüchtet und haben sich schnell in die MIPM-Family integriert.

Gilching - Rundum zufriedene Gesichter, explizit am Samstag bei den Organisatorinnen des „Tags der offenen Tür“ in der Vhs Gilching, Wörthsee, Weßling. Es war der Auftakt in ein Festjahr anlässlich 75 Jahre Bildungseinrichtung mit Sitz in Gilching.