
Germering - Riesenaufregung mit einem größeren Polizeieinsatz ausgelöst durch einen renitenten Rollerfahrer gab es gestern Nachmittag im Süden von Germering. Zunächst ging kurz nach 15.00 Uhr der Anruf eines 36-jährigen Angestellten aus Germering beim Notruf ein, worin dieser mitteilte, dass ihm gerade ein Rollerfahrer auf dem Gehweg in der Kleinfeldstraße entgegengekommen sei und ihm Schläge angedroht hätte, wenn er nicht ausweichen würde. Im Rahmen der Fahndung konnte eine Streife den besagten grauen Roller, ein chinesisches Fabrikat, in der Frühlingstraße abgestellt in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof Unterpfaffenhofen feststellen.
Bei der Überprüfung des Versicherungskennzeichen stellte sich heraus, dass der Roller nicht zugelassen war, da das Kennzeichen nicht zum Fahrzeug passte. Nachdem die Streifenbeamten einige Zeit in ihrem Fahrzeug gewartet hatten, tauchte plötzlich ein Jugendlicher auf, schwang sich auf den Roller und gab Gas. Obwohl der Streifenwagen ihm entgegenfuhr und sich in der Frühlingsstraße quer stellte, gelang es dem Jugendlichen mit dem Roller auf dem Gehweg mit einem waghalsigen Manöver vorbei zu fahren und zu flüchten.
Auf seiner Flucht rammte er kurze Zeit später den Nissan eines 62-jährigen Germeringers, den er rechts überholte und dabei dessen rechte Fahrzeugseite beschädigte. Kurze Zeit darauf rammte er an der Kreuzung Hartstraße/Fichtenstraße das ihn überholende und ihn stoppen wollende Polizeifahrzeug an der rechten Frontschürze. Der dabei entstandene Sachschaden dürfte sich aufgrund der dabei auch in Mitleidenschaft gezogenen Elektrik auf mehrere tausend Euro belaufen.
Trotz verständigter weiterer Einsatzfahrzeuge gelang es dem Rollerfahrer durch grob verkehrswidriges und rücksichtsloses schnelles Fahren unter Benutzung mehrerer Gehwege sich dem polizeilichen Zugriff zu entziehen. Daher wurde in dieser Situation in der Folge auch ein Polizeihubschrauber angefordert, der ihn jedoch nicht mehr ausfindig machen konnte. Da der Rollerfahrer nur eine sogenannte Nussschale als Helm trug und sein Gesicht somit gut zu erkennen war, wussten die beteiligten Germeringer Polizisten schon am frühen Abend, dass sie einem polizeibekannten 16-jährigen Schüler in Germering noch einen Besuch abstatten mussten. Dieser stritt die Vorwürfe ab und gab an am Nachmittag in Pasing gewesen zu sein.