
Gilching – „Wir machen aus der Not das Beste. Durch Corona und durch die auferlegte Kontaktsperre sollen unsere Bewohner nicht mehr leiden müssen, als unbedingt notwendig“, sagt Thomas Bonato. Seit Eröffnung vor drei Jahren leitet der 48Jährige das Seniorenzentrums Pichlmayr an der Weßlinger Straße in Gilching. Und was sich anfangs als schwierig gestaltete, hat er mittlerweile super in den Griff bekommen. „Wir sind voll belegt. Das wurde ermöglicht, weil wir sehr schnell gutes Personal fanden“, freut sich Bonato. „Unsere Mitarbeiter sind auch unser Erfolg und alle seien bemüht, den Menschen über die aktuell schwierige Zeit zu helfen und den Wegfall von Besuchen durch Angehörige durch extra Zuwendungen zu kompensieren. „Wenn plötzlich gewohnte Kontakte wegfallen, kommt es oft zu Depressionen, die dann nur schwer wieder in Griff zu bekommen sind. Deshalb gibt es bei uns viele Einzelgespräche aber auch Gesprächsrunden, die bei einem Gläschen Sekt für gute Stimmung sorgen.
Zudem wurden in den jeweiligen Stockwerken Frauen- und Männerstammtische eingerichtet“, erklärt Bonato. „Auch das generelle Besuchsverbot haben wir durch einen einfachen Trick ausgehebelt. Da kommt uns natürlich das durchgehend schöne Wetter zugute.“ Ermöglicht werde Besuchern, sich am Hausgarten der Einrichtung mit ihren Angehörigen zu treffen. „Selbstverständlich haben wir eine Abstandsperre von zwei Metern eingerichtet. Aber die Menschen können sich sehen und auch miteinander sprechen“, betont Bonato. Damit innerhalb des Hauses im Falle einer Ansteckung durch das Virus zudem schnell gehandelt werden kann, gehen die Bewohner stockweise an verschiedenen Tagen in den Garten oder je nach Absprache mit den Angehörigen. „Gott sei Dank hatten wir bisher noch keine Ansteckung und auch noch keinen Todesfall. Traurig finde ich, dass in vielen Pflege- und Altenheimen die Angehörigen gar nicht oder nur begrenzt zu ihren sterbenden Verwandten dürfen. Wäre dies hier der Fall, würden wir alles in Bewegung setzen und auch die Schutzmaßnahmen so aufstocken, damit Angehörige so lange bleiben können, wie sie wollen und die Sterbenden bis zuletzt begleiten können.“
Mitmenschlichkeit stehe an oberster Stelle, sagt Bonato. Deshalb freue er sich auch über die zahlreiche Anteilnahme der Bevölkerung, die sich immer wieder etwas einfallen ließen, um den Bewohnern die Zeit hier lebendig zu gestalten. „Vor wenigen Tagen kam zum Beispiel ein langer Brief eines zehnjährigen Gymnasiasten aus Gilching, der ihn bunt ausmalte, viel von sich erzählte und den Bewohnern eine schöne Zeit wünschte. Diese Briefe werden dann vorgelesen, wo dann schon mal das eine oder andere Tränchen über die Wange kullert.“ Und nicht zuletzt: „Wir haben jetzt endlich gegenüber unseres Hauses eine Bushaltestelle des X 900 bekommen“, freut sich Bonato. Lange habe er dafür gekämpft. „Jetzt haben sowohl unsere Mitarbeiter wie auch Besucher die Möglichkeit, ohne große Umstände anzureisen. LeLe