Rund 120 Kaninchen beherbergt die Tierauffangstation Überacker momentan.
ak
Überacker – Dieses Osterfest werden die Tierfreunde Brucker Land nie vergessen: Nachdem sie in einer Notlage geholfen und aus einem Privathaushalt 26 Kaninchen aufgenommen hatten, bekamen mehrere Weibchen Junge. Binnen zwei Wochen erblickten zum Entsetzen der Tierfreunde 50 kuschelige kleine Mümmelmänner das Licht der Welt. Mit den bereits vorher betreuten Tieren tummeln sich jetzt insgesamt  rund 120 Kaninchen in der Tierauffangstation in Überacker, die Gehege sind restlos überfüllt. Deshalb schickt Tierfreunde-Vorsitzende Heidi Minderlein einen Notruf: „Wir suchen dringend Menschen, die unseren seit längerer Zeit vorhandenen Schützlingen im Alter von sechs Monaten bis zu mehreren Jahren ein neues artgerechtes Zuhause geben, um Platz für den überraschenden Nachwuchs zu schaffen.“
Bis vor ein paar Wochen war die Kaninchenwelt in Überacker noch in Ordnung. Etwa 45 Tiere hoppelten durch die weitläufigen Gehege. Dann kam der Notruf einer alten Frau, die auf ihrem Grundstück fast 40 Kaninchen beherbergte. Wie ihre Tochter den Tierfreunden berichtete, seien ihrer Mutter immer wieder fremde Kaninchen in den Garten gelegt worden, natürlich immer trächtig bzw. unkastriert. Aus Gutmütigkeit habe die Mutter die Tiere behalten und auch viele kastrieren lassen. Aber es sei ein Fass ohne Boden gewesen, und so sei es zur unkontrollierten Vermehrung auf fast 40 Tiere gekommen. Und jetzt könne die Mutter wegen ihres Alters und ihrer Krankheit die Tiere nicht mehr versorgen. Heidi Minderlein war bereit zu helfen. Sie stimmte zu, dass die Tochter 26 Kaninchen nach Überacker brachte. Schnell konnten zwei Tiere vermittelt werden, es blieben 12 kastrierte Böcke und 12 Weibchen in der Auffangstation. Dank neuer, größerer Holzhütten in den Freigehegen reichte der Platz noch gut aus.
Was aber leider niemand wusste: Noch vor der Übernahme hatte ein unkastrierter Bock unbemerkt mehrere Weibchen gedeckt. Plötzlich bekam ein Weibchen nach dem anderen Junge. „Wir sind jeden Morgen mit einem klammen Gefühl zu den Kaninchen-Gehegen gegangen, wir dachten immer, mein Gott, was erwartet uns heute wieder“, berichtet Minderlein. „Und dann haben wir die Bescherung gesehen.“ Bis Ostern lagen 50 Babys in den Wurf-Nestern. Die kleinen Kaninchen werden schnell größer und brauchen immer mehr Platz. Deshalb suchen die Tierfreunde händeringend nach Menschen, die ihnen erwachsene Tiere abnehmen. Allerdings warnt Heidi Minderlein: „Oft sollen Kaninchen angeschafft werden, weil sich Kinder ein Kuscheltier wünschen. Dazu eignen sich diese Nager aber auf keinen Fall. Sie mögen es nicht, wenn man sie herumträgt und mit ihnen kuscheln will.“ Wie jedes andere Haustier  müssten sie verantwortungsbewusst versorgt, täglich kontrolliert und beobachtet werden. Kleine Kinder seien mit einer solchen Aufgabe überfordert. Langfristig, so die Tierfreunde-Vorsitzende, hätten nur solche Besitzer Freude an Kaninchen, die gerne das Verhalten ihrer Hausgenossen beobachten und ihnen auch genügend Freilauf bieten. „Unsere Tiere brauchen einen Stall mit angebautem, etwa sechs bis acht Quadratmeter großem Freigehege. In Wohnungshaltung vermitteln wir grundsätzlich nicht.“ Die vielen Kaninchen bringen die Tierfreunde jedoch nicht nur platzmäßig an ihre Grenzen: Für die Versorgung der Tiere wären dringend weitere ehrenamtliche Helfer nötig, die möglichst an festen Tagen vormittags bei der Reinigung der Gehege und Pflege der Kaninchen helfen möchten.   
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Gilching/Seoul – Als bekennender Technik-Enthusiast war ein Besuch im Herzen von Samsung in Seoul ein lang gehegter Traum, betont Matthias Vilsmayer, Geschäftsführer bei „blueants Süd“ in Gilching. Der Traum ging in Erfüllung.

Fürstenfeldbruck / München – Seit nunmehr zehn Jahren gibt es die IHK AusbildungsScouts. Das sind Azubis aus IHK-Ausbildungsbetrieben, die an Schulen in ganz Oberbayern Schüler über ihre Erfahrungen in der Berufsausbildung informieren.

Gilching – Wie kommt ein Frankfurter Mädsche mit erstaunlicher Gesangskarriere nach Gilching? Ganz einfach. Sie verliebt sich 1989 beim Skifahren in den österreichischen Bergen in einen Skilehrer, der ebenfalls aus Frankfurt kommt. Die Hochzeit und die Geburt der heute 28-jährigen Tochter folgten.

Landkreis – Es ist der zweite Teil einer Spendenübergabe an den Gemeinnützigen Verein zur Förderung von Hilfeleitungen für die Bevölkerung im afrikanischen Liberia. Vor einigen Monaten konnte Kreisrat Gottfried Obermair (r.) ausgediente Trikots vom SC Malching an den Thomas Böhner (l.), dem Vorsitzenden des Fördervereins übergeben.

Fürstenfeldbruck – In Kooperation mit der Stadt Fürstenfeldbruck haben die Stadtwerke Fürstenfeldbruck eine Elektroladesäule am Parkplatz vom Pucher Meer installiert und in Betrieb genommen. Ab sofort können Besucher des Naherholungsgebiets ihr Elektrofahrzeug beim Aufenthalt laden.

Landkreis – Dass im Ampermoos der Große Brachvogel wieder heimisch geworden ist, Streuwiesen als Oasen der Artenvielfalt erhalten bleiben und Gemeinden bei der Entwicklung von Ausgleichsflächen unterstützt werden, all das ist unter anderem einem gemeinnützigen Verein zu verdanken: dem Landschaftspflegeverband (LPV) Fürstenfeldbruck.

Überacker – Ein mulmiges Gefühl hatte Allianz der Tier- und Naturfreunde-Mitarbeiterin Andrea Plabst, als sie bei Dienstbeginn auf dem Spendentisch einen fest mit Panzertape zugeklebten Karton fand. Ein Blick ins Innere bestätigte die schlimme Vermutung: Eine Katzenmutter wurde hier mit ihren fünf Wochen alten Katzenbabies ausgesetzt!

Fürstenfeldbruck – Das Brucker Thema schlechthin, das alle schon seit Jahrzehnten in Atem hält, nähert sich offensichtlich nun einem Ziel. In der jüngsten Stadtratssitzung am 27. Mai konnten endlich die Weichen gestellt werden bezüglich der Verlegung der B2.