Kottgeisering/Maisach – Trauer in Kottgeisering: Alle fünf Jungstörche (die Anzahl war eine freudige Sensation) auf dem Gemeindedach haben die Starkregentage bedauerlicherweise nicht überlebt.
Dieter Eder, der jedes Jahr den Horst vor der Brutsaison herrichtet, meint, dass das Wasser durch den guten Nestaufbau zwar abgelaufen sei (durch Verkotung bestehe die Gefahr, dass eine Art wasserundurchlässige Badewanne entsteht, in der die Jungtiere ertrinken können – wie es vor zwei Jahren wohl passierte) und dass auch mangelnde Nahrung wahrscheinlich nicht zum Tod geführt hätte. Bei den überschwemmten Wiesen ringsum würde es die Mäuse eher an die Oberfläche treiben. Aber das Federkleid der jungen Weißstörche sei noch nicht so resistent gegen Wasser und Kälte.
Schon die Tage zuvor war keine Aktivität im Nest mehr zu beobachten gewesen. Ein Drohnenflug brachte die Schreckensnachricht zutage, dass der gesamte Nachwuchs dem Unwetter zum Opfer gefallen ist. Schweren Herzens musste Eder mittels einer Hubarbeitsbühne aufs Dach, um die toten Störche zu bergen. Mit einem zweiten Brutversuch des Elternpaares sei heuer nicht mehr zu rechnen, denn dazu ist die Jahreszeit schon zu weit fortgeschritten.
In Maisach hat hingegen zumindest ein Junges bisher überlebt. Die aktuelle Situation auf dem Maisacher Brauereischlot schildert die Eigentümerin des Brauereigeländes, Martina Wieser-Sedlmayr: „Nach dem anhaltenden Starkregen zu Beginn des Monats war in Maisach die Sorge groß, dass die auf dem alten, stillgelegten Brauereikamin brütenden Störche oder auch ihr Nachwuchs zu Schaden gekommen sein könnten. Besonders nachdem alle Jungtiere der Kottgeiseringer Störche tot aufgefunden worden waren. Die Maisacher Störche hatten storchenübliche vier Eier gelegt. Die Aufnahmen einer Drohne zeigten jetzt, dass sich nur ein Jungtier im Nest befindet. Oder besser gesagt: glücklicherweise hat ein Jungtier das Extremwetter überlebt.
Somit bleibt dem Landkreis Fürstenfeldbruck wenigstens in Maisach auf dem alten Brauereikamin noch Storchennachwuchs erhalten. Auf dem großen Kamin der Brauerei versucht seit Wochen ebenfalls ein Storchenpaar ein Nest zu bauen. Vermutlich sind es unerfahrene Jungtiere, die unermüdlich Nistmaterial heranschaffen und auf dem wenige Zentimeter breiten Rand des Kamins zu befestigen versuchen. Sollte der Nestbaubetrieb jedoch weitergehen, müsste das „Nest“ entfernt werden, denn die Brauerei braucht einen funktionsfähigen Kamin, um den Brauereibetrieb zu gewährleisten, und damit weiter die ‘Maisacher Perle‘ fließen kann.“ red