. Anlässlich ihres 106ste Geburtstages, sie ist zur Zeit Gilchings älteste Bürgerin, kam in Vertretung der Gemeinde Vize-Bürgermeister Martin Fink zu Besuch
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Gilching – Nein, dement ist Hella Müting nicht einmal ansatzweise. Dass sie dennoch vom Betreuten Wohnen des Sozialdienstes Gilching ins angrenzende Pflegezentrum des Roten Kreuzes umgezogen ist, liege mehr an körperlichen als an geistigen Einschränkungen, räumt die 106Jährige ein. „Ich kann halt nicht mehr so viel selbst tun und da brauche ich oft Hilfe. Die bekomme ich hier.“ Was den Geist angeht, da ist die gebürtige Stettinerin topfit. „Ich lese sehr viel, informiere mich täglich über politische Sendungen im Fernsehen und spiele jeden Sonntag Skat“, verrät sie. In Gilching lebt Hella Müting seit 2009. Die Tochter aus Wörthsee war es, die die Mama kurz vor ihrem 100sten Geburtstag nach Bayern holte. „Ich habe es nie bereut. Bayern ist sehr schön und ich fühle mich auch sehr wohl hier.“ Zumal sie viele Freunde und auch viel Besuch habe. Anlässlich ihres 106ste Geburtstages, sie ist zur Zeit Gilchings älteste Bürgerin, kam in Vertretung der Gemeinde Vize-Bürgermeister Martin Fink zu Besuch.  Als Geschenk überreichte er mit schönen Grüßen vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder einen blauen Schal und einen Blumenstrauß. „Der Schal ist wunderschön und passt gut zu meiner Garderobe“, freute sich Müting.  Gepflegtes Aussehen ist der Seniorin wichtig.  Da muss der Lippenstift und auch die Kette zum Rest der Kleidung passen. „Vor ein paar Tagen waren wir sogar gemeinsam in Gilching shoppen, weil sie sich ein neues Oberteil wünschte“, verrät Heimleiterin Oxana Rudi.

Blickt Hella Müting zurück, erinnert sie sich an ein ereignisreiches aber nicht immer einfaches Leben. Als sie am 12. September 1912 geboren wurde, regierte in Deutschland Kaiser Wilhelm II. Zwei Weltkriege, Hungersnöte und etliche persönliche Schicksale mussten gemeistert werden. Ihr erster Mann, ein evangelischer Theologe, war im Zweiten Weltkrieg gefallen, der zweite Ehemann sei zwar sehr kreativ jedoch keinesfalls geschäftstüchtig gewesen, räumt sie ein. „Ich ließ mich schon sehr bald scheiden und brachte mich und meine fünf Kinder alleine durch.“ Um es der kleinen Familie an nichts fehlen zu lassen, absolvierte sie ein Kurzstudium und verdiente fortan als Lehrerin den Lebensunterhalt. Gelegentlich sorgt Hella Müting auch heute noch für Furore. Für den Film „Die über Hundertjährigen“ stand sie kürzlich mit bereits 103 Jahren erstmals vor der Kamera. „Das war vielleicht ein Stress. Ich musste zum Frisör und Einkaufen gehen. Und das alles unter Zeitdruck“, erinnert sie sich. Kürzlich kam außerdem die Redaktion von Kai Pflaume auf sie zu. „Die machen irgendeine neue Serie über Menschen, die in ihrem Leben schon etwas erlebt haben“, erzählte Müting. Doch Pflaume bekam einen Korb. „Die wollten mir doch tatsächlich die Antworten auf ihre Fragen vorgeben. Bin ich dement? Ich lasse mir doch nichts in den Mund legen, was ich gar nicht so sagen will. Dann habe ich denen mitgeteilt, dass sie ihre Geschichten ohne mich drehen müssen.“ LeniLehmann   
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