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Fürstenfeldbruck – Am Sonntag, 28. Juli, entscheiden sich die Brucker Bürger. Entweder für die Bebauung der sogenannten Hundewiese an der Cerveteristraße, oder dagegen. Die Stadt möchte dorthin die Stadtwerke verlagern, außerdem Wohnungen und eine Kinderkrippe errichten lassen.
Vor dem Bürgerentscheid ist diese Sache aber schon längst zu einem regelrechten Kleinkrieg der Parteien ausgeartet. Schon seit Wochen teilen sich die Lager in Gegner und Befürworter der Bebauung.
Während Stadtwerke, Piraten, CSU und SPD für die Bebauung sind, sträuben sich die BI, auch die BBV und die Grünen sind dagegen.
Schon vor zwei Wochen haben die Stadtwerke alle 15.000 Kunden angeschrieben um für den Neubau zu werben. In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass durch den Grundstückstausch Steuern vermieden werden, die fällig würden wenn die Stadtwerke jetzt neuen Baugrund kaufen müssten. Nach dem Entscheid könne man sofort mit der Intensivplanung anfangen, in gut zwei Jahren dann umziehen. Außerdem habe der Standort eine optimale Erreichbarkeit. Durch die finanziellen Einsparungen könne mehr in das Versorgungsnetz, umweltfreundliche Energieerzeugungsanlagen und in neue Arbeitsplätze investiert werden.
 
Das sagen die Befürworter
„Vorsicht Falle“ prangt groß auf den Plakaten, mit denen sie SPD gegen den Bürgerentscheid wirbt. Sie sind für den Umzug der Stadtwerke an die Cerveteristraße und schreiben eindeutig, dass dort kein achtes Gewerbegebiet, sondern ein Mischgebiet mit Wohnungen und Kinderkrippe, geplant ist. Auf dem Plakat der CSU ist zu lesen, dass der neue Standort den Stadtwerken einen optimalen Betriebsablauf, den Beschäftigten zeitgemäße Arbeitsbedingungen und der Stadt ausgezeichnete Gestaltungsmöglichkeiten für das jetzige Stadtwerkegelände an der Bullachstraße ermöglicht.
 
Auch die Piraten FFB sprechen sich für den Umzug der Stadtwerke aus. Durch den Standort direkt an der B471 würden sich die Fahrten durch die Innenstadt deutlich reduzieren, durch die große Fläche habe man Expansionssicherheit für die Zukunft und den Neubau der Stadtwerke könne man nach modernsten energetischen Standards durchführen, was zu einem langfristigen Kostenvorteil und Imagegewinn führe.
 
Die Argumente der Gegner
Die Brucker Bürgervereinigung (BBV), die den Bürgerentscheid ins Rollen gebracht hatte, spricht sich ganz klar gegen die Bebauung der Hundewiese aus. Sie sind gegen ein weiteres Gewerbegebiet, vor allem im Brucker Westen, wo es schon keine Parkanlagen und nur noch wenig Grünfläche gäbe. Die Hundewiese solle also für alle Bürger aus dem Westen als ortsnahe und fußläufig erreichbare Naherholungsfläche erhalten bleiben.
Laut der Bürgerinitiative gäbe es für die Stadtwerke zudem geeignetere Standorte, beispielsweise sofort die Hasenheide oder mittelfristig den Fliegerhorst. Letzteres sei den Stadtwerken jedoch zu unsicher, die Hasenheide dagegen zu unruhig.
 
Zusammen mit der Bürgerinitiative und der BBV, sprechen sich auch die Grünen für den Erhalt der Hundewiese aus. Sie stimmen weitgehend dem Argument der BBV, zu. Außerdem solle neben der Schule und dem Kindergarten kein neues Gewerbegebiet und auch kein Sondernutzungsgebiet für die Ansiedlung der Stadtwerke entstehen, weil das zu Lärmbelästigungen und zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führe. Dadurch sehen sie auch ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für die anwohnenden Kinder, Kindergartenkinder und Schüler.
 
Einen Park soll es geben
So oder so – der Westpark kommt. Das ist zum Beispiel unter anderem auf der Internetseite der Brucker SPD zu lesen. In der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses im Juli sei der Antrag der SPD für einen „Westpark“ einstimmig von allen Fraktionen beschlossen worden. Dieser soll immerhin eine Fläche von 10.500 Quadratmetern haben und sich nördlich der Hundewiese, auf der anderen Seite der Cerveteristraße, befinden.
 
Übertragung der Ergebnisse
Weitere Informationen gibt es bei den einzelnen Parteien, bei den Stadtwerken und auf der Internetseite der Bürgerinitiative Grünflächenerhalt (www.hundewiese-ffb.de).
Am 28. Juli ab 18 Uhr werden die Ergebnisse des Bürgerentscheids in den großen Sitzungssaal des Rathauses (Hauptstraße 31, Rückgebäude) übertragen. Die Bürger sind herzlich eingeladen, sich dort über den Ausgang des Entscheids zu informieren. Das vorläufige Endergebnis wird am späteren Abend auf der Homepage der Stadt (www.fuerstenfeldbruck.de) unter „Aktuelles“ veröffentlicht.
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