Brucker Schüler lernten die Welt aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers kennen
Sarah Günter, Michael Brendel
Fürstenfeldbruck - Seit Jahren gibt es am Graf-Rasso-Gymnasium regelmäßig ein P-Seminar „Es ist nor­mal, anders zu sein.“ Bereits zum zweiten Mal hatte nun eine Schülergruppe im Rah­men dieses Seminars Gelegenheit, die Stadt Fürstenfeldbruck aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers kennenzulernen. Dank der Firma Streifeneder, die Rollstühle in ausreichender Zahl für alle Seminarteilnehmer zur Verfügung stellte, konnte die Gruppe sich miteinander zu einem kleinen Ausflug vom Schulzentrum am Tulpenfeld in die Innenstadt aufmachen.

Zwei Teilnehmer der Veranstaltung erzählen:
„Anfang Juli haben wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des P-Seminars “Es ist normal, verschieden zu sein” unter der Leitung von Frau Meyr einen Ausflug ge­macht. Unsere Rundtour führte vom Graf-Rasso-Gymnasium über den benachbarten Su­permarkt zur Eisdiele an der Amper, wo wir uns ausruhten und ein Eis genossen. Gleich zu Beginn hatten viele der „Rollstuhlfahrer auf Probe” Startschwierigkeiten. “Es war gar nicht so einfach, zu lenken und gleichzeitig vorwärts zu kommen”, schildert Jamie Bornfleth, einer der Teilnehmer. Der Weg war oftmals abschüssig, zu schmal oder barg ungeahnte Schwierigkeiten in Form von unterschiedlichen Straßenbelä­gen. Beim Überqueren der Straße vor dem Graf-Rasso-Gymnasium wurden uns die kurzen Grünphasen der Fußgängerampeln zum Verhängnis. Im Supermarkt ange­kommen, stellten sich uns weitere Probleme in den Weg. Was wir vorab nicht be­dacht hatten, waren die hohen Regale, die schmalen Gänge und damit das an­strengende Manövrieren mit dem Einkauf auf dem Schoß zur Kasse. Beim Warten vor dem Laden blockierten wir den ganzen Eingangsbereich. Auch war es eine Hürde, mit zehn Rollstühlen auf einem Zebrastreifen die Münchner Straße zu überqueren, ohne den ganzen Verkehr (zumindest gefühlt) minutenlang zu behindern. Bereits auf der Zielgeraden zur Eisdiele und schon in froher Erwartung mussten wir die sonst kaum bemerkbare Höhendifferenz der Amperbrücke überwinden. Dank eines sehr netten Passanten, der sofort die Lage erkannte und einige von uns über die Brücke schob, meisterten wir auch dieses Hindernis. Nachdem die Tische extra für uns zu­sammengestellt wurden, erholten wir uns bei einem leckeren Eis.
Schon zeigte sich die nächste Herausforderung: Einer der Schüler musste mal „für kleine Jungs“. Das Problem jedoch, die WCs befanden sich im ersten Stock. Auf dem Weg zurück zur Schule wollten wir dann noch ein Gruppenfoto machen, also warteten wir auf einen Passanten. Als wir uns geeignet platziert hatten, ließen wir uns die Erschöpfung nicht anmerken und zeigten der Kamera unsere schönste Seite. Zusammenfassend können wir sagen, dass der Nachmittag ein einzigartiges Erlebnis war und uns einen Einblick in eine andere Welt bot, der uns alle nachhaltig prägt.
Sarah Günter, Michael Brendel
 
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