„Und wenn nua oa oanziger heid positiv is, dann werd de komplette Marthabräuhalle unter Quarantäne gesetzt, und mia miassen 14 Tog Brotzeit und Freibier aushoidn, “ rief Krüglredner Wolfgang Ober in den mit 370 Besuchern randvoll gefüllten Saal. Und SKH Prinz Luitpold von Bayern meinte nach dem Anstich wohl aber nicht ganz im Ernst, es wäre alles halb so schlimm, Weizenbock und Ritterbock hätten antiseptische Wirkung.
Der Brucker Wirt Christoph Laepple durfte eines der zwei Fässer anstechen.
Dieter Metzler

Fürstenfeldbruck – „Und wenn nua oa oanziger heid positiv is, dann werd de komplette Marthabräuhalle unter Quarantäne gesetzt, und mia miassen 14 Tog Brotzeit und Freibier aushoidn, “ rief Krüglredner Wolfgang Ober in den mit 370 Besuchern randvoll gefüllten Saal. Und SKH Prinz Luitpold von Bayern meinte nach dem Anstich wohl aber nicht ganz im Ernst, es wäre alles halb so schlimm, Weizenbock und Ritterbock hätten antiseptische Wirkung. Und selbst Comedian-Star Chris Böttcher glaubte bei seinem Auftritt, Starkbier würde am besten desinfizieren.

Also Coronavirus hin, Coronavirus her, beim 37. königlichen Starkbierfest ging am Samstagabend wieder einmal die Post ab. Seit Jahrzehnten strömen die Freunde des Starkbiers in ihre geliebte Marthabräuhalle, die jetzt ohne „königliche Loge“ in neuem Glanz erstrahlt, wie Fastenprediger Ober die Besucher aufklärte, dass die Empore von der „Mahavi-Grippe, äh Gruppe“, den neuen Pächtern, abgebaut wurde. „514.000 Minuten Starkbier-Durst liegen hinter uns“, begrüßte Moderatorin Katharina Strodtkötter vom Radio Top FM alle Gäste. Endlich sei die Zeit vorüber.

„Was wäre ein Starkbieranstich ohne unsere Politiker“, stichelte dann Brauerei-Geschäftsführer Oliver Lentz in Richtung Nockherberg, wo bekanntlich das Derblecken wegen der Corona-Gefahr abgeblasen wurde. Besonders begrüßte Lentz die bayerische Bierkönigin, Veronika Ettstaller. „Dunkel, kräftig, süffig“, so beschrieb Lentz den neunprozentigen Volumenalkohol des Starkbiers. Dann ging´s ans Anzapfen. Traditionell ist zum einen dazu der Oberbürgermeister vorgesehen, um das zweite Fass konnte man sich diesmal bewerben. Den Wettbewerb gewann der Wirt der Brucker Kneipe „Luftraum“, Christoph Laepple. Während OB Erich Raff „gefühlte anderthalb Schläge“ benötigte ohne einen einzigen Spritzer, brauchte Laepple unzählige und sorgte mit seinem „Spritzbad“ erstmals für Heiterkeit.

Bewaffnet mit einem Mundschutz sowie einem Desinfektionsspray zog Krüglredner Wolfgang Ober ein. Bereits zum siebten Mal las der vom Publikum geschätzte und zugleich gefürchtete Derblecker den kommunalen Politpromis kräftig die Leviten. Eine Woche vor den Kommunalwahlen hatte Ober leichtes Spiel. OB Raffs Querelen mit dem SCF, eine Hassliebe ohne Liebe“, nahm Ober genauso aufs Korn, wie Alexa Zierls Parteienwechsel. „Drei Fraktionen in drei Jahr…rekordverdächtig.“ 24 Jahre seien genug, meinte Ober zu Landrat Thomas Karmasin. „Man sogt ja politische Jahre sind wie Hundejahre. Also regiert da Thomas scho 168 Jahr.“ Und Benjamin Miskowitsch sei der Landsratsabgeordnete, weil er stets in der Nähe des Landrats zu finden sei. „Bitte nicht klatschen, sonst steht er auf und winkt und will jedem d`Hand gebn.“

Mit viel Beifall bedacht wurde auch der Auftritt des Brucker Brett`l, das eigens unter der Regie von Susanne Droth wieder einen Einakter einstudiert hatte. Es war bereits der sechste Auftritt der Theatergruppe beim Starkbieranstich. Unter dem Titel „Im Brucker Untergrund“ war das Thema schnell zu erraten: Die Schauspieler setzten sich auf unterhaltsame Weise mit Brucks Dauerthema, der Untertunnelung der Kreisstadt, amüsant auseinander. Für einen brillanten Abschluss sorgte Bayerns Comedian-Star Chris Böttcher. Der Musiker und Kabarettist, der bereits beim Starkbierfest 2012 für eine brodelnde Marthabräuhalle sorgte, rockte mit seinen grandiosen Parodien von Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Udo Lindenberg sowie seinen Liedern über die Pubertät und moderne Namen auch diesmal wieder die Marthabräuhalle.

Dieter Metzler

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