Bäckermeister Martin Reicherzer hat sich deshalb auf ein fernöstliches Abenteuer eingelassen. Er hat zwei jungen Vietnamesinnen einen Ausbildungsplatz in seinem Betrieb in der Brucker Hauptstraße gegeben und würde es nach erstem Bekunden auch jederzeit wieder tun.
Bäcker-Innung Fürstenfeldbruck

 Fürstenfeldbruck – Der Nachwuchsmangel im Handwerk ist nach wie vor angespannt und viele Betriebe suchen vergebens Auszubildende. Besonders davon betroffen ist das Bäckerhandwerk. Bäckermeister Martin Reicherzer hat sich deshalb auf ein fernöstliches Abenteuer eingelassen. Er hat zwei jungen Vietnamesinnen einen Ausbildungsplatz in seinem Betrieb in der Brucker Hauptstraße gegeben und würde es nach erstem Bekunden auch jederzeit wieder tun.

Nun haben die 23-jährige Van Anh aus Hanoi und die 24-jährige Ngat Vu aus Thai Binh erst seit Anfang September beim Vorstandsmitglied der Brucker Bäckerinnung einen Ausbildungsvertrag zur Bäckereifachverkäuferin bzw. zur Konditorin unterschrieben, aber Bäckermeister Reicherzer ist von den beiden jungen Frauen begeistert. „Sie strahlen eine ansteckende Freundlichkeit aus“, sagt er und lobt ihr Benehmen und ihren Anstand. Es sei gut, dass sie auch schon ein bisschen älter sind. „Sie wissen, was sie wollen und haben klare Vorstellungen vom Beruf.“ Das gefällt dem Bäckermeister, der die beiden jungen Frauen zur Anmeldung in der Berufsschule in München begleitete.

„Es ist schon erstaunlich, wie man heutzutage eine online-Vorstellung per Skype mit Menschen führt, die auf der anderen Seite des Globus leben“, erinnert sich Reicherzer zurück, als er mit den beiden Bewerberinnen sprach. Beide konnten sich bereits in Deutsch mit Reicherzer unterhalten. Beide Frauen haben schon im Vorfeld fleißig die deutsche Sprache erlernt.

Eingefädelt hat Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer im Juli 2021 die Geschichte, als er bei der Wirtschaftsveranstaltung der Stadt Puchheim „Perspektive P“ den in Puchheim lebenden Vietnamesen Anh Tuan Vu kennenlernte. Vu vermittelt mit seinem Büro BICD (Bureau for International Career Development) Betrieben Auszubildende aus Vietnam und betreut sie auch während der Ausbildung. Vom Ausbildungszentrum TRABI in Hanoi, mit dem Vu eng zusammenarbeitet, erhalten die Bewerber eine sprachliche Vorbereitung sowie den kompletten Aus- und Einreiseprozess.

„Deutschland ist in der ganzen Welt berühmt für seine vielen Brotsorten und Kuchen“, erzählen die beiden jungen Vietnamesinnen. „Wir möchten die Brotherstellung und das Kuchenbacken erlernen.“ Ngat Vu möchte gar Konditormeisterin werden.

Kontakt mit ihren Familien haben sie über WhatsApp und Facebook, erzählen sie. „Uns gefällt es aber gut in Deutschland. Alle Kolleginnen helfen uns jederzeit und sofort. Nur das viele Brot und Kuchen probieren ist anstrengend“, lachen die beiden Vietnamesinnen, die derzeit in einer Wohnung in Eichenau leben. In ihrer Freizeit treffen sie sich mit weiteren Vietnamesinnen und gehen gemeinsam shoppen oder spazieren. So haben drei junge Vietnamesinnen über Vus Vermittlungsbüro eine Ausbildung zur Pflegefachfrau im Altenwerk Marthashofen in Grafrath begonnen.

Van Anh und Ngat Vu haben das Abitur in ihrer Heimat gemacht. Van Anh hat BWL und Ngat Vu auf einer medizinisch technischen Hochschule studiert. Der Arbeitsmarkt in Vietnam ist jedoch gesättigt und viele gut qualifizierte Fachkräfte finden keinen Arbeitsplatz in ihrem Beruf. Die Möglichkeiten in Deutschland sind für diese jungen Menschen eine bahnbrechende Chance. Wie hoch alle Absolventen motiviert sind, ergibt sich daraus, dass 95 Prozent ihre Ausbildung erfolgreich beenden und das Übernahmeangebot ihres Lehrbetriebs annehmen.

 

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