
Fürstenfeldbruck – Die öffentliche Diskussion über die Verkehrsentwicklung in der Brucker Innenstadt hat wieder Fahrt aufgenommen. Nicht zuletzt durch eine von der Stadt in Auftrag gegebene Befragung, mit einer daraus resultierenden Standortanalyse,aus dieser wurden zehn Leitziele formuliert, die jetzt zur Diskussion stehen und am Schluss in die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans ein hergehen werden. Der erste Vorsitzende des Brucker Gewerbeverbandes im Bund der Selbständigen (BDS), Franz Höfelsauer, hält die derzeitigen Vorschläge zur Lösung der Verkehrssituation allerdings für nicht nachhaltig genug und zum Teil sogar für kontraproduktiv. „Hier wird der Eindruck erweckt, dass der Fußgänger- und Fahrradverkehr verstärkt in den Vordergrund auf Kosten des gerückt wird“, meint Höfelsauer.
„Wir vom Gewerbeverband sperren uns nicht gegen sichere Fuß- und Radfahrwege“, sagt er, „aber wir können nicht ganz einfach das Auto immer weiter aus der Innenstadt verdrängen. In der Kreisstadt befinden sich neben etlichen wichtigen Behörden und Dienstleistern vor allem auch viele Geschäfte des Einzelhandels sowie kleinere Betriebe, die auf Kunden aus der Region einfach angewiesen sind. Wir erleben täglich die Schwierigkeiten der Existenzsicherung der Geschäfte und Betriebe. Vor allem, wenn im Stadtzentrum weitere Parkmöglichkeiten wegfallen, wie beispielsweise am nördlichen Viehmarktplatz geplant, besteht die Gefahr, dass die Innenstadt nicht mehr angefahren wird“, befürchtet der Gewerbeverbandschef und somit ein Ausbluten der Geschäfte in der Innenstadt. Dieses Problem muss mit einer Tiefgarage gelöst werden, die die Anzahl der bestehenden Parkplätze plus der zu erwartenden Bebauung auf dem nördlichen Viehmarktplatz umfasst. „Die Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Auto ist für viele von existenzieller Bedeutung.“
Als die einzig machbare Lösung, den starken Durchgangsverkehr durch die Innenstadt zu reduzieren, sieht aber auch Höfelsauer nur durch die seit Jahren diskutierte Verlegung der Bundestraße 2 mittels einer dritten Amper Querung mit anschließender Untertunnelung, „Ansonsten wird doch der Verkehr lediglich auf andere Straßen verlagert“, meint er. Letztlich schaffe man damit das Problem nicht aus der Welt. „Wir vom Gewerbeverband plädieren für ein vernünftiges Miteinander aller, Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und Autos“, so Höfelsauer. Nur so könne man zu einer vernünftigen Lösung kommen, die letztlich die Interessen aller berücksichtigt. „Vielleicht gelingt der Politik doch noch eines Tages die Aufnahme der einzig vernünftigen Lösung, eine Untertunnelung, im kommenden Bundesverkehrswegeplan.“