Endlich ist es so weit: Nach 25 Jahren Durchgangsverkehr soll Weßling nun frei von Abgasen und Verkehrslärm werden.
Christian Blum
Weßling – Nach langen Planungen, vielen Beschlüssen und Diskussionen war es nun endlich so weit: Am Montag, 28. November, wurde die Umgehungsstraße Weßling von Landrat Karl Roth, Bürgermeister Michael Muther, geladenen Gästen und vielen freudigen Weßlingern feierlich eröffnet.
Die Weßlinger können nun aufatmen. Am Montag wurde die langersehnte Umgehungsstraße eröffnet. Wo sich sonst mitten durch Weßling Autokarawanen schlängelten, soll jetzt Ruhe einkehren. Gerade im Berufsverkehr wurde es für die Anwohner laut. Umso größer war die Freude, als im Juli vergangenen Jahres die Arbeiten für das Brückenbauwerk starteten und die Straße langsam Form annahm. Doch lief nicht immer alles glatt, bei dem rund zehn Millionen Euro schweren Projekt. Klagen, unter anderem von der Nachbargemeinde Wörthsee, überschatteten den Bau. Grund hierfür sei die Tatsache, dass Wörthsee rund 80 Prozent des Trinkwassers aus einem Brunnen bezieht, dessen Schutzgebiet zum Teil auf Weßlinger Flure liegt. Gutachten hätten nun ergeben, dass die Umfahrung und die damit verbundenen Tiefbauarbeiten, die wasserführenden Schichten gefährden könnten. Auch der Bund Naturschutz war nicht begeistert von der Umfahrung und klagte, jedoch erfolglos, gegen den Bau.
Die Weßlinger sind erleichtert, dass trotz der vielen Umfahrungsgegner die Straße letztendlich gebaut wurde. Gerade die Bewohner der Hauptstraße waren von Abgasen und Verkehrslärm geplagt, da sich regelrechte Blechlawinen durch den Ort schoben. So sollen es laut Schätzung täglich über 15.000 Fahrzeuge gewesen sein. Für den Bau der rund drei Kilometer langen und sieben Meter breiten Umgehung wurde viel Fläche benötigt. Dieser Verlust wird mit fast fünf Hektar Ausgleichsfläche kompensiert. Außerdem wurden Fledermauskästen angebracht und ein Leitsystem für Amphibien installiert. Die lokale Hirschkäferpopulation hat am Südrand des Dellinger Buchet neue Lebensräume erhalten. Die Kosten der Entlastungsstraße belaufen sich auf circa zehn Millionen Euro. Die Gemeinde Weßling trägt einen Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro, somit wird das Projekt zu 85 Prozent durch den Freistaat Bayern gefördert. Nach mehr als 25 Jahren geht nun endlich in Erfüllung, worauf viele Weßlinger schon lange gewartet haben: Ruhe und Beschaulichkeit am See. shw
Kategorie

Das könnte Sie auch interessieren

Fürstenfeldbruck – Ende September hat ein neues Semester des Studiengangs Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Puch gestartet. In diesem Jahr haben sich 18 Studierende für diese praxisnahe Weiterbildung entschieden und stellen sich den theoretischen und praktischen Unterrichtsfächern in der Hauswirtschaftsschule.

Alling – Im Obermoos, entlang des Spazierweges bei der „Alten Baumschule“ müssen Weiden gefällt werden. Sie haben ihr Lebensalter erreicht, die Kronen sterben ab. Das Totholz droht von hoch oben herabzufallen und ist eine Gefahr für Leib und Leben. Die Baumfällarbeiten starten am Mittwoch, 16. Oktober.

Fürstenfeldbruck – Landrat Thomas Karmasin hat am 10. Oktober die 22. Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck eröffnet. 29 Künstler stellen in den kommenden zwei Wochen Werke verschiedenster Kunstrichtungen im Kunsthaus Fürstenfeldbruck aus. Auch die Kompositionen der diesjährigen Träger des Kunst- und Förderpreises des Landkreises sind dort zu sehen.

Fürstenfeldbruck – Die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck startet ein neues Projekt, das berührt und bewegt: Ein Lieferdienst für Senioren, die nicht selbst zur Tafel kommen können.

Landkreis – Noch bis Donnerstag, 9. Oktober läuft die öffentliche Wahl zum Vogel des Jahres 2026, ausgelobt von NABU und LBV. Unter den fünf gefiederten Kandidaten liegt dem LBV Fürstenfeldbruck besonders die Schleiereule am Herzen. Das hängt nicht nur mit ihrem herzförmigen Gesicht zusammen.

Fürstenfeldbruck – Neben dem P+R-Parkplatz an der Oskar-von-Miller-Straße gibt es nun 112 neue, überdachte und beleuchtete Fahrradstellplätze in Doppelstockanlagen. Es können Pedelecs oder Fahrräder mit einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm auch in den oberen Stellplätzen untergebracht werden. Eine Gasdruckfeder erleichtert das Anheben.

Gilching – Das Jahr über streicht Christian Mühlbauer bekanntlich durch Gilchings Flur, um pünktlich im Herbst den Fotokalender fürs nächste Jahr zu präsentieren.

Gilching – Es gibt Berufe, da findet man schwer geeignete Mitarbeiter, insbesondere dann, wenn es keine richtige Beschreibung für die Tätigkeit gibt. Felix Kaiser geht innerhalb des Sozialdienstes Gilching so einer Beschäftigung nach – und, er liebt das, was er tut.