Von links: Stephanie Deimhard, Abteilungsleiterin LRA, Dietmar König, Leiter Amt für Jugend und Familie, Landrat Thomas Karmasin, Bürgermeister Norbert Seidl, Jens Tönjes, Leitung Zentrale Dienste und Soziales Puchheim und Prof. Dr. Andreas Kirchner.
ak
Puchheim - Eine effektive Jugendhilfe basiert auf einer intensiven Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure und einem engen Kontakt zu den Menschen vor Ort. Um die Leistungen des Jugendamtes des Landkreises Fürstenfeldbruck zu optimieren, wird in einem dreijährigen wissenschaftlich begleiteten Modellprojekt sozialräumliches Arbeiten erprobt und evaluiert. Hierfür hat zum 1. Dezember die neue Außenstelle „Jugendhilfe vor Ort“ in der Stadt Puchheim eröffnet.
Zur offiziellen Einweihung am 18. Januar sprachen neben Landrat Thomas Karmasin der Bürgermeister Norbert Seidl sowie Prof. Dr. Andreas Kirchner von der Katholischen Stiftungshochschule München. Der Landrat zeigt sich optimistisch, dass das Projekt gute Ergebnisse hervorbringt und so zu einer Neuausrichtung der Jugendhilfe im gesamten Landkreis führt: “Auf diese Weise kann eine wirkliche „Hilfe zur Selbsthilfe“ gelingen, was sich positiv auf die Effizienz des Hilfesystems auswirkt. Das Jugendamt wird als vertrauensvoller Partner wahrgenommen, der Menschen miteinander ins Gespräch bringt, lebensweltliche Ressourcen aktiviert und nur im akuten Gefährdungsfall in das Zusammenleben von Familien eingreift.“
Die in der Boschstraße 1 tätigen fünf sozialpädagogischen Mitarbeiter des Jugendamtes wollen durch intensive Vernetzung mit Einrichtungen und Vereinen in Puchheim eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erreichen. Zudem soll die Hemmschwelle bei der Kontaktaufnahme mit dem Jugendamt sinken, was sich positiv auf die Akzeptanz von Hilfemaßnahmen auswirken dürfte. Junge Menschen oder Familien sollen künftig in einem „Familienrat“ mit möglichst vielen Freunden, Verwandten und Bekannten über die Problematik beraten und so weit wie möglich aus eigener Kraft zu einer guten Lösung kommen. Das Jugendamt steht bei der Installierung von Maßnahmen eher begleitend und unterstützend zur Seite, um möglichst passgenaue Hilfen einzuleiten.
Die Wahl des Standortes für das Modellprojekt ist deshalb auf Puchheim gefallen, da sich dort vor allem in der sogenannten Planie die sozialen Problemlagen zuspitzen, was auch die Kosten für die Jugendhilfe deutlich in die Höhe treibt. Prozessen sozialer Abschottung, wie sie in der Planie zunehmend zu beobachten sind, kann durch eine sozialräumliche Ausrichtung der Arbeit effizient entgegengewirkt werden. Das Jugendamt will erreichen, dass ein möglichst großer Teil der sozialpädagogischen Tätigkeiten direkt in den Sozial-räumen der betroffenen Familien und jungen Menschen stattfindet. Gelingt dieser Prozess in Puchheim, wird er bald auch auf andere Gebiete im Landkreis angewandt.
Zur Evaluation des Projektes erhebt die Katholische Stiftungshochschule München Daten, die sich auf die Effekte seitens der Mitarbeitenden des Jugendamts, der Akteure in Puchheim sowie natürlich der Leistungsberechtigten, den Bürgern, beziehen. Schlussendlich soll die Frage beantwortet werden können, ob die „Jugendhilfe vor Ort“ spürbare Veränderungen mit sich bringt und sich eine Ausweitung auf andere Gebiete rentiert. Weitere Kooperationspartner des Landkreises für das Projekt sind die Stadt Puchheim, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt sowie die GJFH, die Gesellschaft für Jugend- und Familienhilfe e.V., die die Koordinatorinnen und Koordinatoren für die Familienräte ausbildet, bereithält und einsetzt.
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