Olching – Bei den Friseuren läuft es noch immer nicht wie vor der Pandemie. „Corona ist immer noch allgegenwärtig“, sagte die Obermeisterin der Brucker Friseurinnung, Bettina Zellhuber, am vergangenen Montag, als sich die Innungsfriseure in der Olchinger Braumanufaktur auf dem Gut Graßlfing zur jährlichen Versammlung trafen. Das Friseurhandwerk zählt nach wie vor zu den am stärksten betroffenen Branchen, schilderte Zellhuber die Situation. Im ersten Lockdown haben sie sich durch seitenweise Hygiene-Schutzmaßnahmen kämpfen müssen. Es kamen Engpässe bei Desinfektionsmitteln hinzu, und Masken und Handschuhe wurden knapp und teuer. „Das Schlimmste, was einem Unternehmer passieren konnte, war, sein Geschäft schließen zu müssen.“
Der zweite Lockdown ließ das von den Friseuren dringend benötigte Weihnachtsgeschäft wegbrechen. „Überbrückungshilfen kamen entweder gar nicht, waren zu gering oder kamen zu spät“, kritisierte Zellhuber die staatliche Unterstützung. „Und alle habt ihr als Unternehmer dennoch hervorragende Arbeit geleistet, sonst würden wir jetzt hier nicht sitzen“, lobte sie den Zusammenhalt, der in der Öffentlichkeit mit der Aktion „Licht an“ viel Beachtung fand. Mit dem Aufruf des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks, 24 Stunden lang das Licht im Geschäft brennen zu lassen, machten die Friseursalons auf die dramatische wirtschaftliche Situation der Friseur-Betriebe aufmerksam.
„Das hat uns vor Augen geführt, wie stark unsere Innung ist, und dass unsere Verbandsarbeit auch für außergewöhnlichen Einsatz in der Krise steht“, sagte Zellhuber. „Wir haben gezeigt, wie wichtig wir für die Gesellschaft sind.“ Sie freute sich, dass trotz dieser schweren Zeiten die Innung vier neue Mitglieder begrüßen konnte, so dass nun die Brucker Innung 65 Mitglieder zählt.
Auch Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer kam nicht umhin, in seinem Grußwort auf die aktuelle Lage einzugehen. Die 3Gplus-Regel enthalte noch viel Klärungsbedarf, meinte er. Wer bezahlt beispielsweise die teuren PCR-Tests für die Mitarbeiter? Und die Hygienevorschriften bei körpernahen Dienstleistungen seien sehr verwirrend und nervig. Warum müsse beispielweise der Kunde keine, die Mitarbeiter aber schon Masken tragen? Lobend erwähnte Höfelsauer den Landesinnungsverband, der stets auf Zack war, und die Friseure auf dem Laufenden gehalten hat. Höfelsauer forderte mehr Kontrollen, die seiner Meinung nach zu lax gehalten werden und mahnte, nicht privat zu arbeiten. „Das ist Schwarzarbeit. Wer erwischt wird, für den wird es teuer“.
Ada Bitschnat-Jaschinski, Berufsschullehrerin und Vorsitzende des Prüfungsausschusses, berichtete von der Prüfung unter Corona-Bedingungen, wobei die eigens dafür bestimmte Corona-Beauftragte eine große Hilfe für die Prüfer gewesen sei. Zudem informierte sie über die neuen Ergänzungen zur Ausbildungsordnung. Zum Dank für ihre jahrelange großartige Unterstützung würdigte Vorstandsmitglied Gisela Held Bitschnat-Jaschinski und überreichte ihr eine Orchideenpflanze.