Einige Wochen sind schon ins Land gezogen, seit dem Tag als Benjamin Miskowitsch nach den Landtagswahlen in den Bayerischen Landtag einzog. Mit 29.371 Stimmen gewann der CSU-Politiker das Direktmandat für seinen Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost im vergangenen Herbst.
Benjamin Miskowitsch berichtet über seine erste Zeit im Bayerischen Landtag
Privat

Fürstenfeldbruck - Einige Wochen sind schon ins Land gezogen, seit dem Tag als Benjamin Miskowitsch nach den Landtagswahlen in den Bayerischen Landtag einzog. Mit 29.371 Stimmen gewann der CSU-Politiker das Direktmandat für seinen Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost im vergangenen Herbst. Die Redaktion des Amper-Kuriers traf sich aus diesem Anlass mit dem frischgebackenen Landtagsabgeordneten in der CSU-Geschäftsstelle in Fürstenfeldbruck. Und Benjamin Miskowitsch strahlte, denn es hätte ihm nichts Besseres passieren können, da er sein Hobby zum Beruf gemacht habe, sagte er gleich zu Beginn des Gesprächs. Denn auch wenn der Terminkalender jeden Tag prall gefüllt sei, mache ihm seine Arbeit riesig Spaß und er empfinde es als ein Privileg, die Interessen der Bürger im Landtag vertreten zu dürfen.

Natürlich, so erzählte er, sei es kein Job wie jeder andere, denn jeder Tag ist anders und man muss alles ganz genau koordinieren. Dreimal die Woche arbeitet Miskowitsch im Münchner Landtag, an den anderen Tagen nimmt er hier im Landkreis seine Termine wahr. Seit seinem Einzug in den Landtag hat er schon zahlreiche Antrittsbesuche bei Bürgermeistern absolviert und sich mit einigen Bürgeranliegen beschäftigt. Aber genau das sei das Schöne, wenn er „nah am Volk" dran sein könne und mit den Menschen in Kontakt bleibe. Im Maximilianeum sitzt der junge Abgeordnete in zwei Ausschüssen, zum einem im Petitionsausschuss für Eingaben und Beschwerden und zum anderen im Wirtschaftsausschuss. Der erste Ausschuss befasst sich fast ausschließlich mit Petitionen. Ein breites Feld, da natürlich auch jeder Bürger das Recht hat, Beschwerden vorzubringen.

Schwerpunkt dieser Arbeit sind vor allem Petitionen in Bau- und Wohnungsangelegenheiten, in aufenthaltsrechtlichen Fragen, in Ausbildungsförderungs- und Schulwegkostenangelegenheiten oder auch Gnadengesuche. Ziel dieses Ausschusses ist es, Lösungen für die Probleme der Hilfesuchenden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten außerhalb der formellen Rechtswege zu finden. Benjamin Miskowitsch nimmt diese Aufgabe sehr ernst. „In diesem Ausschuss „menschelt" es natürlich sehr", so seine Worte. „Denn es handelt sich oft um Anliegen, die die Bürger schon sehr lange beschäftigen und ihnen sehr nahe gehen. Wir versuchen natürlich zu helfen, aber alles können wir freilich auch nicht erreichen", sagte er weiter. Der zweite Ausschuss, für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung umfasst einen sehr viel abstrakteren Bereich. Der Ausschuss unterstützt hierbei das Landtagsplenum bei der Vorberatung von Anträgen und Gesetzesentwürfen.  Aktuell wird gerade im Ausschuss das Thema „Wirtshaussterben auf dem Land" erörtert. „Wir versuchen Fördergelder zu bewirken, um zum Beispiel Sanierungen zu erleichtern und den Wirtsleuten damit unter die Arme greifen zu können", so Miskowitsch.

Auf die Frage hin, ob er denn bereits in die Fußstapfen des ehemaligen Landtagsabgeordneten Reinhold Bocklet reingewachsen sei, lachte er, und meinte, dass das schon ganz gut klappe, aber natürlich stehe er auch erst am Anfang. Wichtig seien in diesem Zusammenhang einfach auch die Mitarbeiter im Background der Ausschüsse und des Plenums. Mit deren Unterstützung werden die Themen ausführlich besprochen und erarbeitet. „Ohne sie würde es nicht gehen", so Miskowitsch, der in Mammendorf auch Gemeinderat ist. Und es gibt viel zu tun. „Momentan liegt der Fokus auf der Europawahl im Mai und somit auf der Unterstützung des Spitzenkandidaten der CSU, Manfred Weber", so der Politiker.

Aber bei all den Europagedanken verliert er natürlich die kommunalen Belange im Landkreis nicht aus den Augen. So hatte er sich erst zuletzt für einen zusätzlichen Geh- und Radweg zwischen Gröbenzell und Lochhausen stark gemacht und das Blühstreifen-Projekt der Mammendorfer Landwirte unterstützt. Diese geben einen Teil ihrer Flächen ab, damit dort natürliche Blühwiesen erhalten bleiben können. Für 50 Euro kann jeder 200 Quadratmeter Blühwiese erwerben. Auch der junge Landtagsabgeordnete ist bereits stolzer Besitzer eines Blühwiesenstreifens. Seiner Meinung nach sollte alles getan werden, um das Artensterben zu verhindern. So müsse man auch im Zusammenhang mit dem letztlich durchgeführten Volksbegehren „Rettet die Bienen" einen gemeinsamen und vernünftigen Konsens finden. Zum Ende des Gesprächs meinte er noch, auch wenn das Privatleben manchmal leide, sein wichtigster Begleiter sein digitaler Kalender sei und der Tag so manches Mal ein paar Stunden mehr haben könnte, sei er sehr stolz, dort oben auf dem Maximilaneum arbeiten zu dürfen.                                                                                   db

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