Der Deal ist perfekt. Anlässlich der Jahresversammlung des Freundeskreises Krankenhaus Seefeld in Herrsching eröffnete Starnbergs Landrat Karl Roth, dass der Kaufvertrag für die Privatklinik Dr. Schindlbeck bis auf wenige Formalitäten unter Dach und Fach ist.
Zum 1. Januar geht das Haus am Ufer des Ammersees in die Liegenschaften des Landkreises über. Eine Fusionierung zwischen der Klinik Seefeld und Herrsching ist geplant.
Privatklinik Dr. Schindlbeck

Herrsching – Der Deal ist perfekt. Anlässlich der Jahresversammlung des Freundeskreises Krankenhaus Seefeld in Herrsching eröffnete Starnbergs Landrat Karl Roth, dass der Kaufvertrag für die Privatklinik Dr. Schindlbeck bis auf wenige Formalitäten unter Dach und Fach ist. Zum 1. Januar geht das Haus am Ufer des Ammersees in die Liegenschaften des Landkreises über. Eine Fusionierung zwischen der Klinik Seefeld und Herrsching ist geplant. Patienten kommen aus den Landkreisen Starnberg, Landsberg, Fürstenfeldbruck und Weilheim.

Aufbruchstimmung herrschte am Mittwoch im Andechser Hof in Herrsching. Wie berichtet, war der Kauf der Schindlbeck-Klinik, derzeit noch in Besitz des amerikanischen Konzerns Myriad Genetics, seit Anfang des Jahres geplant, musste jedoch mit strategischen Schachzügen über die Bühne gebracht werden. „Es waren viele Sitzungen notwendig. Oft saßen wir mit bis zu sechs Anwälten zusammen. Jetzt aber sind wir auf der Zielgeraden. Die Schere liegt bereit, um am 1. Januar das Band zu durchschneiden“, eröffnete Landrat Karl Roth. Eigentümer wird aus formalen Gründen der Landkreis sein, sagte Roth. „Durch den Ankauf gibt es künftig eine enge Zusammenarbeit zwischen Seefeld und Herrsching. Dadurch konnte die Klinik in Seefeld gerettet. Wir werden sie auch noch über viele Jahren brauchen.“ Die Mitglieder des Kreistages hatten das Vorhaben bereits im Mai mit großer Mehrheit befürwortetet. Als einzigen Wehmutstropfen in der Sache bezeichnete Dr. Thomas Weiler, Geschäftsführer der Starnberger Kliniken Holding, unter dessen Dach künftig beide Kliniken fungieren, dass bereits eine Viertel Million Euro in die Umplanung des alten Gebäudes in Seefeld geflossen ist. „Das ist nun obsolet und auch nicht mehr realisierbar. Die Lösung aber, die sich jetzt anbietet, ist um ein Vielfaches besser. Es ist ein großer Glücksfall, dass mit dem Kauf der Herrschinger Klinik einen großen Knoten gelöst werden konnte.“ Nun gehe es an eine optimale Zusammenarbeit beider Kliniken mit insgesamt 212 Betten und zehn Fachabteilungen. „Wir überlegen ab sofort, wie wir weiter verfahren. Außerdem sind mit dem Freistaat Bayern baldmöglichst Gespräche geplant, da wir auf die staatlichen Zuschüsse angewiesen sind“, betonte Weiler.

Zufrieden mit der Entwicklung zeigte sich Dr. Markus Wagner, Chefarzt der Chirurgischen Klinik Seefeld. „In Zeiten des Kliniksterbens haben Dr. Weiler und Landrat Karl Roth sehr weitsichtig gehandelt und rechtzeitig die richtigen Schritte eingeleitet. Unsere ärztliche Mannschaft steht voll hinter der Zusammenlegung.“ Im Übrigen eröffnete er, dass sein Team 2019 eine Schallmauer durchbrochen habe, indem erstmals über 3000 Operationen durchgeführt wurden. An den Freundeskreis, dessen Vorsitzender Herrschings Bürgermeister Christian Schiller ist, richtete er einen dringenden Appell. „Sie werden in Zukunft als Multiplikator und Unterstützer unserer Klinik eine noch größere Rolle spielen als bisher. Bitte, machen sie Werbung für uns und überzeugen sie Freunde und Bekannte, Mitglied im Freundeskreis zu werden.“ Derzeit zählt der Verein 171 Mitglieder, sagte Schiller. Als Bürgermeister begrüße er ebenfalls die Zusammenlegung. „So können die Standorte gesichert werden. Durch die Fusion sind unsere Kliniken jetzt unter einem großen Zelt optimaler ärztlicher Versorgung vereint.“ Des Weiteren gebe es nur Gutes über beide Krankenhäuser zu berichten. „Ich höre immer wieder, dass man dort nicht nur eine Nummer ist, sondern als Mensch behandelt wird. Das ist das schönste Lob, dass man hören kann.“  LeLe             

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