Gilching – Während die persönlichen Einschränkungen in Punkto Lockdown immer mehr Menschen zu schaffen machen, geht bei Martin Fink jun. und seiner Familie das Leben wie gewohnt weiter. Auch das von ihm 2019 mit ins Leben gerufene Projekt „Guichinger Blühflächen“ wird in Kooperation mit weiteren sechs Landwirten wie bisher vorangetrieben.
Besucht man Martin Fink jun. auf dessen Hof im Gilchinger Ortsteil Geisenbrunn, tummeln sich dort zur Freude seiner drei Kinder acht Ponys, zwei Katzen, fünf Hasen, zwei Hühner sowie in einer großzügigen Voliere fünf Kanarienvögel. „Ein Vorzug insbesondere in Zeiten wie diesen“, betont Fink. Denn Langeweile kennen Anna (7), Jakob (5) und David (3) nicht. „Sie sind den ganzen Tag draußen auf dem Hof, versorgen die Tiere oder toben in der freien Natur herum.“ Interesse aber zeigte speziell Anna, als es um das Thema Blühflächen ging und der Papa berichtete, was auch heuer wieder geplant ist. „Noch ist es zu früh, um die Flächen anzulegen. Das geht erst dann, wenn feststeht, dass kein Frost mehr kommt“, erklärt der 38Jährige Landwirtschaftsmeister. Auf der „sicheren Seite“ sei man gegen Ende Mai. Doch dann werden erst die Hauptfrüchte wie Mais, Soja-Bohnen und Kartoffeln ausgesät. Ist diese Arbeit erledigt, gehe es an die Blühflächen.
„Heuer sind zwei Flächen neu hinzugekommen. Vier Hektar übernimmt mein Onkel Berthold Fink. Ich persönlich steuere zwei weitere Hektar bei.“ Insgesamt betreuen dann sieben Landwirte aus Gilching mit den Ortsteilen Geisenbrunn und St. Gilgen rund zehn Hektar Flächen, wobei auch diverse Wald- und Randflächen mit einbezogen werden. Bedauerlich findet Martin Fink jun., dass sich aktuell der Maschinenring aus dem Projekt zurückgezogen hat. „Für mich war es sehr überraschend. Die Begründung war, dass mit der Abrechnung der eingegangenen Spenden der Paten für die diversen Blühflächen zu viel Arbeit verbunden ist.
Damit ist vorerst auch unsere Idee der Patenschaft gestorben.“ Fink räumt ein, dass nicht nur die Spenden gegen eine Gebühr verwaltet werden mussten, sondern teilweise auch die Paten betreut wurden. „Das Interesse war groß. Da kam es dann schon mal vor, dass ein Pate beispielsweise wissen wollte, wo genau sein Geld auf welcher Fläche für Blumensamen eingesetzt wird. Das heißt, die Flächen mussten kartiert werden, um weitgehend die Fragen beantworten zu können. Da hing schon sehr viel Arbeit dran.“ Auch ohne Maschinenring, das Projekt findet auch heuer eine Fortsetzung. Zumal die teilnehmenden Landwirte über das „Bayerische Kulturlandschafts-Förderprogramm“ (Kulap) Unterstützung bekommen. Wer sich von den Bürgern weiterhin beteiligen oder auch Geld für Blumensamen spenden möchte, kann sich mit Martin Fink jun. unter der Mail-Adresse artenvielfalt.gilching@gmail.com in Verbindung setzen. LeLe