Die Adipositas SHG wurde im Oktober in den Räumlichkeiten des LiB Mehrgenerationenhaus offiziell durch das ärztliche Team der Chirurgischen Klinik München Bogenhausen eröffnet
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Fürstenfeldbruck – Die Adipositas SHG wurde im Oktober in den Räumlichkeiten des LiB Mehrgenerationenhaus offiziell durch das ärztliche Team der Chirurgischen Klinik München Bogenhausen eröffnet.Wer krankhaft fettleibig ist, hat mit Vorurteilen zu kämpfen, das ist ein Faktum. „Reiß dich zusammen, du musst weniger essen!“, lauten Ratschläge Außenstehender. Betroffenen hilft das allerdings oft wenig: Sie haben nicht 15 oder 20 Kilogramm zu viel auf den Hüften, sondern 50 bis 70 Kilo Übergewicht oder mehr. Elke Scherer, die ehrenamtliche Leiterin der Selbsthilfegruppe, kennt die Vorurteile, mit denen fettleibige, im Fachjargon adipöse Menschen konfrontiert werden. Sie hatte selbst jahrzehntelang extremes Übergewicht und im Laufe ihres Lebens viele Diäten ausprobiert. Aber am Ende zeigte die Waage meist sogar mehr Kilos an als vorher. „Irgendwann kam der Punkt, an dem mir klar wurde: so geht es nicht weiter!“, erinnert sich die sehr offene und lebensfrohe Bruckerin, „hätte ich keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, so hätte ich womöglich über 200 Kilo Körpergewicht und Depressionen.“ Damals, vor etwa einem Jahrzehnt, mit einem Körpergewicht von 150 Kilogramm, war ihre Situation alles andere als einfach und die Jobsuche erfolglos. Schlussendlich halfen ihr nach eigenen Aussagen ein Umdenken, um Veränderungen in Kauf zu nehmen, der KLICK im Kopf, und das Mutfassen, einen endgültigen Schritt zu wagen.

Das angeeignete Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen rund um das Thema Adipositas/Adipositas Chirurgie wollen Elke Scherer und ihre Mitstreiter nun auch an andere Betroffene und Interessierte im Umland weitergeben: „Raus aus der Isolation – gemeinsam sind wir stark“ lautet ihre Devise zur Gründung ihrer neuen Adipositas Selbsthilfegruppe FFB in Zusammenarbeit mit der Chirurgischen Klinik Bogenhausen und dem Verein Adipositas Bavaria e.V. Mit einer Operation allein sei es jedoch noch nicht geschafft, weiß Elke Scherer heute. Zur ganzheitlichen Adipositas Therapie gehört mittlerweile ein standardisiertes Programm, was jeder durchlaufen muss. „Man wird nicht einfach so schlank operiert; es ist schon ein mühsamer Weg mit Disziplin und harter Arbeit. Denn es ist nun mal eine Sucht und Essen ist allgegenwärtig.“ In der Selbsthilfegruppe tauscht sie sich bis heute mit anderen Betroffenen aus. „Es machte mir Mut, da ich dort unter Gleichgesinnten war, die dieselben Probleme hatten. Ich habe viele wertvolle Informationen rund um mögliche Operationen und deren Risiken und Nebenwirkungen bekommen.“ In der Gruppe habe sie offen über ihre Ängste und Sorgen sprechen können und Antworten auf ihre Fragen erhalten. „Und das Wichtigste: Ich war nicht mehr allein“, resümiert Scherer.

Treffen der Adipositas SHG finden statt jeden 1. Mittwoch im Monat (außer in den Ferien oder an Feiertagen). Beginn ist jeweils um 19 Uhr im LiB Mehrgenerationenhaus, Am Sulzbogen 56. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Interessierten, Partner oder Angehörige sind herzlich willkommen.
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