Die Luft bleibt weg, heftiger Husten macht das Leben zur Qual. Eine Bronchitis ist zwar eine Akutkrankheit, sie kann sich aber in vielen Fällen in eine chronische Lungenerkrankung weiterentwickeln. Wir sprachen mit dem bekannten Gesundheitsexperten Prof. Hademar Bankhofer über Cineol, einen Naturstoff, dessen Effektivität bei Erkrankungen der Bronchien durch eine neue Studie unter Beweis gestellt werden konnte.
 
Redaktion: Herr Professor, wie entsteht eine Bronchitis?
Prof. Bankhofer: Die meisten über die Atemluft eindringenden Erreger werden vom Schleim, den die Schleimhaut im Inneren unserer Atemwege produziert, abgefangen und mittels sogenannter Flimmerhärchen abtransportiert. Diese – auch Zilien genannt – bewegen sich wellenförmig und synchron mit einer Schlagfrequenz von ca. 5 Schlägen pro Sekunde. Landen Erreger auf der Oberfläche des Schleims, werden sie durch die gleichmäßige Bewegung der Flimmerhärchen aus den Atemwegen wie auf einer Art Fließband nach außen transportiert. Manchmal allerdings überwinden Krankheitserreger diesen Abwehrmechanismus, gelangen in die Bronchien und nisten sich dann in der Bronchialschleimhaut ein. Dann produziert die Schleimhaut wesentlich mehr Sekret als normalerweise, die Flimmerhärchen sind überlastet, der Schleim verbleibt in den Atemwegen. Jetzt bewährt sich ein aus Eukalyptusblättern gewonnener Naturstoff – das Cineol. Dieser natürliche Wirkstoff verhindert die Ausbreitung der Erkältungserreger, hemmt Entzündungsprozesse, löst den festsitzenden Schleim und ermöglicht ein besseres Abhusten. Seine zuverlässige Wirksamkeit konnte jetzt in einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung gezeigt werden.
 
Redaktion: Diese Studie brachte ja interessante Ergebnisse. Stimmt es, dass die Hälfte der Erkrankten dreimal täglich eine 200 mg-Kapsel Cineol (Soledum Kapseln forte, rezeptfrei, Apotheken) erhielt, die andere Hälfte ein Scheinmedikament, ein Placebo?
Prof. Bankhofer: Ja, das ist richtig. Untersucht wurden insgesamt 242 Erkrankte. Und im Gegensatz zu den mit Placebo behandelten Personen konnten sich die mit Cineol-Kapseln behandelten Patienten bereits nach vier Tagen über eine deutliche Verringerung der Hustenattacken freuen. Auch die übrigen Symptome wie Brustschmerzen, Atemnot und Schleimbildung besserten sich bereits nach vier Tagen erheblich. Die Erklärung liegt u.a. in den sich ergänzenden Wirkweisen des Eukalyptus-Wirkstoffs. Durch die entzündungshemmende Wirkung wird weniger zäher Schleim produziert. Zudem wirkt der Naturstoff der viral bedingten Lähmung der Atemwegs-Flimmerhärchen entgegen und erhöht deren Schlagfrequenz auf ca. 8 bis maximal sogar 15 Schläge pro Sekunde. Das zeigte eine Untersuchung des Infektiologen Prof. Josef Guggenbichler vom Universitätsklinikum Erlangen. So werden Erreger und Schleim einfach schneller wieder aus dem Atemtrakt heraus befördert. Die umfangreichen Wirkungen von Cineol macht man sich auch bei anderen Erkältungskrankheiten zunutze, allen voran bei einer Sinusitis.       White lines