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Puchheim - Zwei Biberbauten gibt es jetzt in Puchheim, am Weiher des Sportgeländes und am Mondscheinweiher. Kürzlich erklärte die Biberbeauftragte Anke Simon vor der Biberburg am Sportgelände rund 30 Puchheimern, darunter vielen Familien mit Kindern, wie Biber leben.

Vegetarische Nager
Zur besseren Demonstration hatte sie einen ausgestopften Biber mitgebracht, denn lebende Biber bekommt man nur ganz selten und dann auch fast nur nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen. Alle bestaunten die riesigen Nagezähne, mit denen der Biber vor allem seine Hauptnahrung, nämlich die Rinde von Laubbäumen abnagt. Im Sommer frisst er aber auch gerne Gras und Kräuter, daneben Äpfel und Mais. Landwirte erhalten eine Entschädigung vom Staat, wenn er auf ihren Feldern Schaden anrichtet. Fische dagegen frisst der Biber nicht, er ist reiner Vegetarier.

Biber auf Wanderschaft
Im Biberbau wohnt meist eine Familie, nach zwei Jahren sind die Biberkinder groß und müssen wegwandern, um Platz für neuen Nachwuchs zu schaffen. Sie ziehen dann oft weit über Land, bis zu vierzig Kilometer, und suchen sich einen neuen, noch nicht von anderen Bibern besiedelten Teich oder Wasserlauf. So sind auch die Puchheimer Biber vermutlich aus Olching oder Eichenau zugewandert. Nützlich sind Biber für die Natur, weil sie durch das Aufstauen von Fließgewässern zahlreichen anderen wasserliebenden Tieren neuen Lebensraum erschließen. Aber auch Fischern nützt der Biber, weil die von ihm abgenagten Zweige im Wasser der Fischbrut Verstecke vor dem Hecht bieten, so dass mehr Jungfische aufwachsen können als bisher und der Fischertrag steigt.

Biberausstellung im Rathaus
Nachmittags eröffnete Anke Simon im Beisein von Bürgermeister Norbert Seidl im Rathaus die von der Landeszentrale des Bundes Naturschutz geschaffene und jetzt von der Stadt Puchheim sowie der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Puchheim gemeinsam organisierte Biberausstellung. Sie kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 31. März besichtigt werden.
Anke Simon berichtete, dass der Biber zwar schon viel länger in Bayern lebt als der Mensch, im Landkreis Fürstenfeldbruck aber vor der jetzigen Wiederbesiedelung zwischenzeitlich bereits um 1850 ausgerottet wurde. Der Biber wurde v.a. wegen seines dichten und schönen Pelzes gejagt. Sein Fleisch war zudem eine beliebte Fastenspeise, da er wegen seines schuppigen Schwanzes und seiner Lebensweise im Wasser als fischähnlich angesehen wurde und deshalb in der Fastenzeit sogar in den Klöstern gegessen werden durfte, obwohl er doch eigentlich ein Säugetier ist.

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