Bundeswehr stellt Gebäude zur Verfügung
ak
Fürstenfeldbruck – „Schon voraussichtlich ab Anfang Oktober werden wir in drei Gebäuden, die die Bundeswehr kurzfristig freigibt, Platz für zunächst rund 1.000 Asylsuchende schaffen. Zunächst wollen wir ein Gebäude für rund 500 Personen nutzen. Die weitere Belegung wird dann sukzessive erfolgen. Der Erstaufnah-mestandort Fliegerhorst Fürstenfeldbruck soll damit bis Jahresende auf zunächst insgesamt rund 1.600 Plätze aufwachsen, also seine Kapazität etwa verdoppeln. Mein besonderer Dank gilt hier der Bundeswehr, die proaktiv und äußerst zügig große Platzkapazitäten und Freiflächen zur Verfügung gestellt hat. Da schon über 150.000 Schutzsuchenden seit Jahresbeginn in München angekommen sind, ist das die richtige Antwort zur großen Herausforderung, schnell weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Besonders bedanken möchte ich mich zudem bei Landrat Karmasin, den Vertretern der Stadt und allen Beteiligten vor Ort für die erkennbar konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nur gemeinsam können wir diese enorme gesamtgesellschaftliche Herausforderung meistern“, erläuterte Oberbayerns Regierungspräsident Christoph Hillenbrand vor wenigen Tagen. Die schon bisher für rund 800 Asylsuchende betriebene „Dependance der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber München“ wird auch künftig in dieser Form fortgeführt. Die Unterbringungsplätze im Fliegerhorst werden auf die Quote des Landkreises angerechnet.
Die Bundeswehr wird kurzfristig das Gebäude 103 mit einer Kapazität von zunächst bis zu 600 Plätzen abgeben; aktuell ist dessen erste Belegung mit rund 500 Perso-nen bereits für Anfang Oktober avisiert, zumal es bereits mit einem provisorischen Zaun ausgegrenzt ist. Das Gebäude 101 bietet Platz für weitere 400 Personen. Das Gebäude 102 könnte für eine zweite Kantine sowie Gemeinschaftsräume genutzt werden. Die große Grünfläche zwischen den Gebäuden kann die Aufenthaltsqualität steigern. Die Freigabe durch die Bundeswehr erfolgt kurzfristig. Sofort nach entsprechender Mitteilung der Bundeswehr hat die Regierung während der letzten Tage über Landrat Karmasin die Gespräche mit den kommunalen Spitzen aufgenommen, um entsprechende Möglichkeiten auszuloten. Dass eine Kapazitätserweiterung im Fliegerhorst dazu beitragen kann, etwa die Belegung von Turnhallen im Landkreis möglichst zu vermeiden, war dem Landrat wie der Stadt erkennbar wichtig.
Allein bis Ende 2015 werden nach den offiziellen Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mindestens 800.000 Asylbewerber in Deutschland unterzubringen sein. Das bedeutet für Oberbayern nach der festgelegten Quote bis Ende 2015 insgesamt rund 80.000 Personen. Das sei eine enorme Herausforderung, bei der neue Kapazitäten für 1.000 Personen zwar ein wichtiger Schritt sei. „Wir werden deshalb weiter gemeinsam mit Hochdruck nach zusätzlichen Möglichkeiten suchen müssen“, so Hillenbrand. Im weiteren Verlauf werden nun auf Arbeitsebene schnell Gespräche mit allen Beteiligten vor Ort geführt, damit die ins Auge gefasste Kapazitätserhöhung geordnet erfolgen kann. So müssen Asylsozialberatung, Verpflegung, ärztliche Versorgung und Wachdienst aufgestockt werden. Auch die Regierung von Oberbayern selbst hat Personaldispositionen zu treffen. Eine weitere Kleiderkammer und eine zweite Kantine sollen eingerichtet werden. Die Gestaltung der Außenanlagen muss mit Hochdruck noch vor dem Winter erfolgen. Eine Bushaltestelle wird von der Stadt Fürstenfeldbruck in Nähe zur Dependance noch im Oktober vorbereitet und staatlich gefördert werden.
Seit Anfang Oktober 2014 wird die ehemalige Bundeswehrkaserne in Fürstenfeld-bruck zur Asylbewerberunterbringung genutzt. Die Dependance der Aufnahmeein-richtung für Asylbewerber München bot nach einer kurzen „Anlaufphase“ im Oktober 2014 zunächst Platz für 200 Asylbewerber, ab November 2014 dann Platz für rund 600 Personen. Aufgrund der besonders starken Zugänge von Asylsuchenden wäh-rend der letzten drei Wochen allein rund 75.000 Personen am Münchener Haupt-bahnhof, hatte die Regierung von Oberbayern in Absprache mit Landratsamt und Stadt Fürstenfeldbruck die bestehenden Räumlichkeiten nachverdichtet und damit vorübergehend auf die Kapazität auf 800 Betten erweitert.         red
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