Das Metropoltheater macht aus diesem Stück eine bildreiche Szenenfolge von ergreifenden persönlichen Flüchtlings-Dramen.
Jean-Marc Turmes
Fürstenfeldbruck - Am Dienstag, den 13. Dezember, greift die Theaterreihe desVeranstaltungsforums die hochaktuelle Flüchtlingsthematik mit einem Gastspiel des Metropoltheaters München auf: „Die letzte Karawanserei“ nach Ariane Mnouchkine. Der Strom von Flüchtlingen hat weitreichende Auswirkungen auf das soziale und politische Leben unserer Gesellschaft. An die Stelle der „Willkommens-Kultur“ ist bei vielen Einheimischen die Angst vor Überfremdung getreten. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über die so genannte „Flüchtlings-Krise“ und deren Folgen berichtet wird. Meldungen über tote Migranten oder menschenunwürdige Aufnahmelager erregen kaum noch Aufmerksamkeit, pauschale Vorurteile und unzulässige Verallgemeinerungen beherrschen die öffentliche Diskussion. Dabei kommen die persönlichen Schicksale der Flüchtlinge und deren Motive kaum zur Sprache. Die französische Theaterlegende Ariane Mnouchkine hat diesen Menschen schon 2003 ein Gesicht gegeben und aus 400 Interviews mit Flüchtlingen ein Theaterstück geschrieben, das in beispielhaften Episoden ein zeitloses Kaleidoskop menschlicher Entwürdigung entwirft, in einigen Geschichten aber auch die Hoffnung auf Humanität aufkeimen lässt. Das Metropoltheater macht aus diesem Stück eine bildreiche Szenenfolge von ergreifenden persönlichen Flüchtlings-Dramen.
 
Dafür schlüpfen zehn großartige Schauspieler in 40 Rollen und wechseln mit Hilfe raffinierter Videotechnik und fantasievoller Theatermittel übergangslos die Schauplätze: Eine irakische Mutter wird zur Zuhälterin ihrer Tochter, um Flucht-Geld aufzutreiben; im Iran verkauft ein Vater sein Haus, um seine Tochter vor den Peitschenhieben der Ordnungshüter zu bewahren; unter dem Taliban-Regime findet eine zarte, verbotene Liebe ein tragisches Ende; über einem tosenden Abgrund versuchen Verzweifelte an einem dünnen Seil in die Freiheit zu gelangen; in einem schäbigen französischen Auffanglager bereichern sich skrupellose Schlepper an verzweifelten, gestrandeten Flüchtlinge, die ihren zurückgelassenen Eltern ein schönes Leben in Paris vorgaukeln. In Geschichten wie diesen bringen uns die Darsteller auf berührende Weise Menschen Nahe, die unter Lebensgefahr vor Armut und Krieg, vor Zerstörung ihrer Kultur oder vor persönlicher Verfolgung fliehen, um fernab ihrer Heimat ein neues, selbstbestimmtes Leben zu führen. Eine Aufführung, die hinter den vereinfachenden Darstellungen und Sichtweisen nach den Ursachen und Motiven der Flüchtlings-Bewegungen fragt.
 
Vor der Aufführung findet um 19 Uhr eine Stückeinführung statt, zu der alle Besucher herzlich eingeladen sind. Die Vorstellung findet am Dienstag, 13.12.2016 um 20 Uhr  im Stadtsaal im Veranstaltungsforum Fürstenfeld statt.  Karten bekommen Sie im Kartenservice Fürstenfeld im Veranstaltungsforum (Tel. 08141/ 66 65 444), EMail: vorverkauf@fuerstenfeld.de, im Webshop unter fuerstenfeld.muenchenticket.net, beim Kartenservice vom Amper-Kurier im AEZ-Buchenau, Tel. 08141 / 355 440, sowie bei allen München Ticket Vorverkaufsstellen.
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